Die Milsub hat einen legitimen Nachfolger: Tudor hat am 14. September weltweit die neue Pelagos FXD in Titan mit mattschwarzem Zifferblatt vorgestellt – eine Uhr, die wesentliche Merkmale jener Uhren aufnimmt, die von den Tauchern der US Navy über Jahrzehnte hinweg als Dienstuhren getragen wurden.
Die fest angebrachten Bandstegen, das Gehäuse aus Titan und das Manufakturwerk sowie einer in eine Richtung drehbaren Lünette zur Anzeige der verstrichenen Zeit machen die Uhr zu einem Preis von 4.080 Euro zu einem stimmigen Gesamtpaket.
Bereits Mitte der 1950er-Jahre wurden Taucheruhren von Tudor bei verschiedenen Einrichtungen innerhalb der US Navy getestet und bewertet. Im Jahr 1958 wurden sie schließlich offiziell von der Navy anerkannt und erworben, um Taucher der verschiedenen Einheiten damit auszustatten. Als Nachfolgemodell greift diese Pelagos FXD den Geist jener Uhren wieder auf. Der Name verweist auf die Fertigungsweise der Armbanduhr: Das „FXD“ steht für die fest am Gehäuse angebrachten Bandstege. Der Vorteil: Kein Federsteg kann im Einsatz nachgeben und einen Totalverlust der Uhr verursachen.
Das Modell ist eine moderne Interpretation der berühmten „Milsub“ (kurz für Military Submariner) von damals. Ästhetisch orientiert es sich an der Tudor Oyster Prince Submariner, Referenz 7016, aus den späten 1960er-Jahren. Die neue Pelagos FXD entspricht den Vorgaben des US-Militärs für Taucheruhren: So besitzt sie z. B. feste Federstege und Details, die von Uhren anderer Tudor Generationen inspiriert sind, wie den spitz zulaufenden Kronenschutz, der für die frühen Tudor Submariner Modelle charakteristisch ist. Die Wasserdichte beträgt 200 Meter.
Das komplett satinierte Gehäuse mit einem Durchmesser von 42 mm ist aus einem Titanblock gefräst, die Lünette aus Titan mit Keramikeinlage ist in eine Richtung drehbar und wie Zifferblatt und Zeiger mit X1 Swiss Super-LumiNova®-Beschichtung versehen. Das Zifferblatt ist mattschwarz.
Als Uhrwerk kommt das von Kenissi für Tudor gebaute Manufakturwerk Kaliber MT5602, zertifiziert vom Schweizer Prüfinstitut Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC), mit Siliziumfeder und einer Gangreserve von ca. 70 Stunden zum Einsatz. Zur Fabrik von Tudor – der Werkehersteller Kenissi ist die hauseigene Manufaktur, die aber auch andere Unternehmen beliefert – hat Gisbert Brunner einen hervorragenden Bericht verfasst. Damit übersteht die Uhr auch ein Wochenende nicht am Arm, und kann am Montag ohne erneutes Einstellen der Zeit wieder getragen werden. Ein Datum ist bei der Uhr nicht vorhanden, die Zeitanzeige mit Stunden, Minuten und Sekunden steht im Vordergrund.
Geliefert wird die Uhr mit zwei Bändern – einem Textilband in Waldgrün mit rotem Mittelfaden und Klettverschluss-System sowie einem Kautschukband mit Prägung. Das ist ein echter Knaller: Anders als die meisten Kautschukbänder ist es faserverstärkt und daher wesentlich dünner, was dem Tragekomfort zugute kommt. Die Haptik und Optik sind ein Klasse für sich.
Tudor und die US Navy
Die US Navy setzte ab den späten 1950er-Jahren jahrzehntelang bei ihren Einsätzen auf TUDOR Taucheruhren. Die Uhren sind dafür bekannt, dass sie von den Teams der SEAL-Spezialeinheit benutzt wurden, und zwar ab deren Gründung 1962 bis in die späten 1980er-Jahre. Zudem haben diese robusten Instrumente Mitglieder der Marine bei allen Arten von Unterwasserabenteuern begleitet, darunter die Underwater Demolition Teams (UDTs), die Seabees-Einheiten und die Tauchlehrer der Navy. Die ausgegebenen TUDOR Submariner Modelle kamen sowohl bei der Vermittlung der Grundkenntnisse des Gerätetauchens in der Underwater Swimmers School zum Einsatz als auch bei der Unterwasserwartung von U-Booten auf Stützpunkten in den USA und weltweit. Die eingesetzten TUDOR Uhren spielten zudem eine Rolle bei der Entwicklung innovativer Unterwassertechnologien unter der Oberfläche der Weltmeere.
Über Jahrzehnte hinweg belieferte TUDOR die US Navy mit Armbanduhren. In der ersten Auflage des Handbuchs für das UDT aus dem Jahr 1965 ist eine TUDOR Oyster Prince Submariner, Referenz 7928, neben dem Abschnitt „Taucheruhr“ abgebildet. Das Handbuch war ein wesentliches Nachschlagewerk für neue Einsatzkräfte, die sich mit den Verfahren der UDTs vertraut machen wollten. Später, im Jahr 1973, wurden die TUDOR Oyster Prince Submariner (Referenzen 7016 und 7021) im Tauchhandbuch der US Navy als „von der Navy anerkannte“ Taucheruhren aufgeführt.
1974 wurde die National Stock Number zur Nachverfolgung des Versorgungssystems des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten eingeführt. Ab 1978 konnte ein Versorgungsoffizier unter dem Code 6645-01-068-1088 eine TUDOR Oyster Prince Submariner (Referenz 9411 bzw. später 76100) für ein befugtes Marinemitglied bestellen, das eine zuverlässige, von der Navy anerkannte Taucheruhr benötigte. Dieser Eintrag wurde erst im Jahr 2004 aus dem Versorgungskatalog entfernt.