Review & Test

Review: Festina Automatik F20482/2

„Es muss nicht immer Kaviar sein“ – so nannte Johannes Mario Simmel seinen Agentenkrimi über die Abenteuer des Bankiers Thomas Lieven. Am besten ist es aber, wenn es nach Kaviar aussieht, aber den Geldbeutel schont. Bei Uhren gilt das für Modelle, die erstaunlich viel bieten, aber ein kleines Preisschild haben. Dazu gehört dieser Kandidat: Die Festina F20482/2, eine preiswerte Automatik-Uhr für Herren, die alles mitbringt, was im Alltag gebraucht wird.

© Thomas Gronenthal

Festina, spanischer Uhrenhersteller und schon seit 1902 als ursprünglich Schweizer Hersteller im Markt, sitzt heute mit der Zentrale in Barcelona und verkauft weltweit ca. fünf Millionen Uhren pro Jahr.

Die Referenz F20482/2 ist eine Uhr mit wertiger Ausstattung und optisch ein eleganter Klassiker. Das Gehäuse mit einem Durchmesser von 41,5 Millimetern besteht aus Edelstahl. Die Höhe von 11,2 Millimetern macht die Uhr optisch sehr flach – eine wirklich ansprechende Dresswatch, die zu Jeans oder Anzug mindestens ebenso gut passt.

© Thomas Gronenthal

Das Deckglas besteht aus Saphirkristall, der verschraubte Boden bietet ein Sichtfenster aus Mineralglas. Das Gehäuse ist komplett poliert, der verschraubte Boden ist gestrahlt und poliert. Die Verarbeitung ist gut, weder scharfe Kanten noch unsauber polierte Flächen stören das Auge.

 

Ein optischer Hingucker ist das tiefblaue Zifferblatt mit silbern aufgelegten Indizes und römischen Ziffern. Dank des ordentlichen Durchmessers ist das Datumsfenster mit ebenfalls silbernem Rahmen nicht in der Gefahr, die römische Ziffer sechs anschneiden zu müssen. Das aufgeprägte Muster sorgt für optische Reize, die Blattzeiger heben sich gut vom tiefen Blau des Blattes ab. Erfreulich: Die Zeiger haben eine optimale Länge.

© Thomas Gronenthal

Als Antrieb für das Zeigerwerk nutzt die Festina ein bewährtes Uhrwerk von Miyota, das Kaliber 8215. Neben dem zusätzlichen Handaufzug und einer Schnellverstellung für das Datum verfügt es über 21 Lagersteine und eine Gangreserve von 42 Stunden. Die Gangwerte auf der Zeitwaage sind durchwachsen – zwischen zehn und 15 Sekunden am Tag geht die Uhr vor. Am Arm sieht die Bilanz besser aus – hier sind nach fünf Tagen am Handgelenk lediglich 35 Sekunden Vorgang zu beobachten. Damit ist das Kaliber absolut alltagstauglich und übertrifft die Miyota-Werksangabe von – 20 bis + 40 Sekunden bei weitem.

© Thomas Gronenthal

An den Arm kommt das Testmodell mit einem Edelstahlband, das auf den ersten Blick massiv wirkt – es aber nicht ist. Die Glieder sind aus gefaltetem Blech. Es trägt sich besser als das nun klingt – vor allem ist die schön gravierte Schließe sehr komfortabel und zudem gut verarbeitet.

Watchthusiast-Fazit:

Nein, es muss nicht immer Kaviar sein. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199 Euro kann man dieses Modell sogar noch günstiger in diesem Online-Shop zum Preis von 179 Euro erwerben. Mit der Ersparnis würde ich der Uhr ein edles Lederarmband, in der Farbe passend zum Zifferblatt, gönnen und damit die Eleganz dieser preiswerten Dresswatch auf ein neues Level heben – oder direkt die Variante am Lederband bestellen! Dann spielt diese Uhr ihre optischen Reize vollends aus und macht zu jeder Zeit eine gute Figur. Und da am Arm auch Preisschilder nicht zu sehen sind, wirkt die Uhr wesentlich edler als es der Preis je vermuten lassen würde.

 

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