Tatsächlich haben sich die Schweizer Uhrenhersteller bis in die 1940er-Jahre nicht besonders für die Anzeige eines Datums interessiert. Wenn, dann gab es Uhren mit Vollkalender, die Datum, Wochentag und die Mondphase oder sogar den Monat angaben. 1945 kombiniert Rolex erstmals ein Datum mit einer wasserdichten Armbanduhr: Die Oyster Date. Zehn Jahre später bringen die Entwickler um den findigen Rolex-Gründer Hans Wilsdorf eine Kultuhr mit ausgeschriebenem Wochentag, Datum und automatischem Werk im wasserdichten Oyster-Gehäuse auf den Markt. Die Day-Date war geboren.
Zur berühmtesten Variante neben Modellen aus Platin wurde die Day-Date in Gelbgold 750 und Gold-Präsidentband. Die Staatsoberhäupter sorgen in den USA sogar dafür, dass die Uhr generell „Rolex President“ genannt wird. Ein besonderes Exemplar belegt das mit einer eindrücklichen Gravur: „Jack / With love as always / Marilyn / May 29th 1962”. Dieses Modell soll Marilyn Monroe ihrem Geliebten John F. Kennedy – von ihr Jack genannt – geschenkt haben. Doch der für seine Liebesaffären bekannte Kennedy gab die Uhr einem Angestellten weiter, im Jahr 2005 wird die Uhr für 120.000 Dollar versteigert. Bewiesen ist die Legende aber bisher nicht.
Die Liste der Promis, die eine Day-Date tragen, ist lang: Papst Johannes Paul II., die US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, Lyndon B. Johnson, Franklin D. Roosevelt, John F. Kennedy, der Wall-Street-Magnat Warren Buffett und sogar der ehemalige deutsche Fernsehkommissar Stephan Derrick – sie alle haben und hatten etwas gemeinsam: die Rolex Day-Date in massivem Gold am Handgelenk. Im Falle des TV-Polizisten aus München war es sogar die private Armbanduhr des Derrick-Darstellers Horst Tappert, die auch in der Rolle nicht fehlen durfte – obwohl sie im Vergleich mit dem Einkommen eines Polizisten extrem teuer war.
2020 besang sogar ein deutscher Rapper die Day-Date: Apache 207, bürgerlich Volkan Yaman, geboren 1997 in Mannheim. Seine Vergangenheit war von Armut geprägt, mit 14 schnitt der Musiker im Keller seines Wohnblocks Haare, um Geld für sich, seinen Bruder und seine Mutter zusammenzukratzen. 2020 legt er dann aber 30.000 Euro für eine Rolex Day Date auf den Konzessionärstresen und erklärt offen, dass er gegen seinen eigenen moralischen „Kodex“ verstoßen hat. In seinem Lied thematisiert er die Luxusuhr von Rolex:
„30k an mei’m Arm, während ich Jägi-Cola trink’/
So lange nachgedacht, „Soll ich sie kaufen oder nicht?“/
Auch wenn das eigentlich ganz klar gegen mein’n Kodex ist/
Anders verschaffst du dir keinen Respekt bei dieser Oberschicht/“
Mittlerweile sind Apache 207 und Udo Lindenberg die Macher der erfolgreichsten Single des Jahrtausends in Deutschland. Denn ihr Song „Komet“ dominiert nun bereits seit über 15 Wochen die aktuellen Single-Charts. Beide Künstler sind Rolex-Freunde, denn auch Lindenberg trägt gerne seine Rolex Explorer II mit zweiter Zeitzone und weißem Zifferblatt.
Beide haben auch ein Händchen für Investments: Ein gutes Beispiel hierfür ist die Rolex Day Date von Apache 207, deren Wert laut der Chrono24 Watch Collection seit 2019 um 50 Prozent gestiegen ist und aktuell knapp unter 50.000 Euro liegt.
Für Apache 207 ist die Rolex aber nicht nur modisches Accessoire, sondern ein Statussymbol und Zeichen dafür, dass er es geschafft hat. Er singt auch von „einer Welt, in der du mit ‘ner Roli weiterkommen kannst“. Wie wahr das ist zeigt auch die Tatsache, dass Rolex den größten Anteil aller verkauften Luxusuhrenmarken auf dem Marktplatz Chrono24 für sich verbuchen kann.