Von allen Microbrands gehört Sternglas mittlerweile schon zu den etablierten Marken. Trotz des kurzen Schluckaufs, den die rechtliche Auseinandersetzung mit einem anderen deutschen Hersteller von Uhren im Bauhaus-Design erzeugte, ist das Hamburger Team rund um Dustin Fontaine weiter erfolgreich am Werk.
Etwas über ein Jahr ist es nun her, das ich die erste Automatikuhr von Sternglas getestet habe. Die neue automatische NAOS setzt diese Tradition nun fort – und nicht nur das. Sie setzt sogar einen drauf!
Die Optik der Uhr ist sich treu geblieben. Das dreiteilige Gehäuse aus Edelstahl ist rundlich geformt, bei einem Durchmesser von 38 Millimetern mit einer Bauhöhe von 10 Millimetern liegt es gut am Arm. Ein Millimeter weniger Höhe hätte den Proportionen sicher nicht geschadet, aber bei der täglichen Nutzung des Zeitmessers macht das kaum einen Unterschied. Die Zifferblätter in klassischem Schwarz oder Weiß sind fein gezeichnet und ebenso fein verarbeitet – die Bedruckung ist tadellos, und auch die optische Ästhetik stimmt auf den Punkt. Brillenträger sollten sich indes davon verabschieden, die komplette Zifferblattbeschriftung ohne Sehhilfe erkennen zu können. Die unteren Verweise auf den Durchmesser und das verwendete Uhrglas sind so dezent geraten, das sie nur schwer leserlich sind. Umso besser ist die Zeit abzulesen: Ob silberne Zeiger auf schwarzem Zifferblatt oder schwarz-matte Zeiger auf weißem Blatt, die Ablesbarkeit ist hervorragend. Die Zeigerlängen sind ideal bemessen, der Sekundenzeiger ohne Gegengewicht gefällt optisch sehr. Mangels Leuchtmasse ist ein Ablesen in der Nacht nicht möglich.
Saphir unten und oben
Zu den besonderen Merkmalen gehört die Verglasung. Zum einen ist das obere Saphirglas entspiegelt und gewölbt, aber auch das im einzeln verschraubten Boden verwendete Flachglas besteht aus künstlichem Saphirkristall. Das ist immer noch selten in der Branche und treibt den Produktionspreis in die Höhe. Das Gehäuse selber verfügt über eine Wasserdichte von 5 ATM. Da die Uhr eh nicht für Taucher gedacht ist, kann sie aber mit dem auch erhältlichen Milanaise-Band aus Edelstahl unter der Dusche, in der Badewanne oder im Freizeitbad zum planschen getragen werden.
Mehr als 2018
Deutlich zugelegt hat Sternglas bei der NAOS Automatik bei den Themen Uhrwerk und Armband. Kam damals noch das Standard-Miyota 8215 zum Einsatz, ist es nun das Miyota 821A. Technisch basieren die beiden Werken auf derselben Plattform, im Unterschied zum 8215 ist das 821A aber verziert. Die Brücken und Kloben des Uhrwerks tragen einen Genfer Streifenschliff, die Schwungmasse der Automatik ist skelettiert und graviert. Das macht die Optik wesentlich hochwertiger. Die Gangwerte sind typisch für Miyota-Werke, die Lageschwankungen zwischen liegend und hängend sind ausgeprägt. Die weiße Testuhr gin im Test auf der elektronischen Zeitwaage 19 Sekunden/24 Stunden vor, die schwarze Version war mit + 11 Sekunden etwas besser reguliert. Beide Werke erreichten bei Vollaufzug eine Amplitude von knapp mehr als 270 Grad. Am Arm während des Tragetests fielen die Werte etwas besser aus und pendeln sich bei beiden Versionen bei knapp + zehn Sekunden pro Tag ein.
Am Arm befestigt wird die NAOS Automatik mit einem Band aus Kalbsleder, Made in Germany, oder wahlweise einem geflochtenen Edelstahlband. Das auch Milanaise genannte Stahlband ist komfortabel, kann leicht auf das Handgelenk eingestellt werden und wird mit einer mit dem Markennamen gravierten Klappschließe geschlossen. Es wirkt deutlich hochwertiger als Bänder der Konkurrenz wie Skagen oder Bering – es ist massiver und besser verarbeitet. Handschuhweich kommen die Kalbslederbänder daher. Sie sind ausgesprochen gut verarbeitet, tragen sich hervorragend und sind ebenso gut auf die Optik der Uhr abgestimmt. Wer schnell wechseln will, kann das auch: Alle Bänder sind mit Schnellwechselsystem ausgestatte, Ersatz bei Sternglas kostet zwischen 39 und 49 Euro. Dank der Standardmaße passen auch Bänder von Armband-Fremdherstellern.
Watchthusiast-Fazit:
Aktuell läuft auf Indiegogo eine Crowdfunding-Kampagne, bei der die Uhr zu einem Superpreis zu haben ist. Mit diesem Konzept, damals auf Kickstarter, hat Sternglas schon 2016 beste Erfolge gefeiert. Und auch diesmal stehen die Zeichen auf Sturm: von gewünschten 30.000 Euro ist schon mehr als das doppelte eingezahlt.
239 Euro beträgt der aktuelle, aber Stückzahl-limitierte Einstiegspreis. 299 Euro ist der reguläre Preis der Uhr. Egal, ob man nun noch den Super-Early-Bird-Schnapper erlangt oder 299 Euro zahlt: Die Sternglas NAOS Automatik ist qualitativ dieses Geld wert. Zudem ist das Design zeitlos – diese Uhr ist auch in zehn Jahren noch attraktiv.
Ich habe selber eine Sternglas aus der ersten Serie und bin zufrieden. Die Genauigkeit hat sich bei ca. 30 Sekunden Vorgang pro Woche eingependelt, das ist mehr als ok, und in Summe trägt sich die Uhr sehr fein. Das Glas hat keine Kratzer, nur das Gehäuse ist mittlerweile nicht mehr so glänzend. Das ist aber normal.
Von Schiebe Klick Verschlüssen an Milanaise Armbändern rate ich ab,wenn sie über keinen Bügel zur Sicherung verfügen ,wie bei der Uhr hier der Fall!
Ein Verlust der Uhr,also Abfallen vom Armgelenk ist nicht ausgeschlossen.Lieber also Lederband mit sicherer Dornschliesse.
Interessanter Aspekt. Ich selber trage diese Bänder nur selten, und habe noch nie eines verloren. Sollte aber der Mechanismus einmal nicht mehr stramm sitzen, ist der Verlust eine Möglichkeit.
Ich liebe das Design der Sixties Uhren,also der Quartz Uhren aus Klagenfurt,die bei Otto auch zu erwerben sind.
Besitze 2 davon mit Leder band.Einem dunkelhäutigen jungen Bekannten ,der nicht nur als Uhrenträger Modell spielen könnte,schenkte ich zwei Varianten der ,,Sixties,,mit Bronzeierten Gehäusen und braunem und grauen Sunray Zifferblatt.
Eine Version,die mit Bronzeierten Milanaiseband hat er verloren,zuvor hat ihn manchmal jemand noch gewarnt,seine tolle Uhr hinge komisch runter am Gelenk..
Also diese Uhr hatte eben so einen Schiebe- Klick Verschluss ohne Sicherungsbügel drüber,so ein Klappbügel eben,ich glaube am Milanaiseband der Mido Commander,die ich Mal besass,war so ein sicherer Verschluss montiert.
Der Black Man war geknickt,denn bei der auf Asphalt gepurzelten,,Sixties,,war danach nebst Zeiger einiges an den keilförmigen Indizes abgefallen.