Die Baselworld bietet Uhren, Schmuck und Luxus, wohin das Auge reicht. Aber auch interessante Begegnungen. Spontan ergab sich die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Jacques Bernard „Jacky“ Ickx. Er gilt immer noch als einer der erfolgreichsten Rennfahrer der Welt, zahlreiche Erfolge in der Formel 2, Formel 1 und Sportwagenrennen wie den 24 Stunden von Le Mans belegen das eindrucksvoll.
Am 7. Juli 1968 feierte Ickx seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Formel 1 auf Ferrari – auf regennasser Straße in Rouen. Damit war er auch der zweitjüngste Fahrer, nach Bruce McLaren, der einen Grand Prix gewann. Zwischen den Jahren 1968 und 1979 errang Jacky Ickx bei 114 Rennen in der Formel 1 acht Grand-Prix-Siege und wurde zweimal Vizeweltmeister (1969 und 1970). 1979 wurde er auf Lola Can-Am-Sieger, zehn Jahre zuvor schon siegte er bei den 24 Stunden von Le Mans auf einem Ford GT 40. Bis 1982 konnte er diesen Erfolg noch fünf weitere Male wiederholen – den Spitznamen „Monsieur Mans“ trägt er zu Recht.
Ich treffe den langjährigen Rennfahrer, der auf mehr als 30 Jahre Karriere zurückblickt, im Pavillon von Chopard. Als ich in den Raum trete, ist Jacky Ickx noch im Gespräch mit Chopard-Eigner Karl-Friedrich Scheufele und dessen Schwester Caroline. Ich nutze die Chance für einen aufmerksamen Blick, das letzte Mal traf ich Jacky Ickx bei der Siegerehrung der Mille Miglia 2014. Er hat sich in den zwei Jahren kaum verändert, sein Alter von 71 Jahren mag man ihm kaum glauben. Seine Konversation ist frisch und charmant – und wenn eine hübsche Frau den Raum betritt, kann er den ein oder anderen Blick nicht verbergen.
Bei Chopard ist der Wahl-Monegasse aus Belgien nicht nur ein Gast oder Markenbotschafter, er bewegt sich in den Räumen wie ein Freund des Hauses. Und das ist er auch:
Es verbindet Sie eine langjährige private Freundschaft mit Karl-Friedrich Scheufele?
Ja, das stimmt. Wir sind seit sehr vielen Jahren befreundet und ich zähle ihn zu einem Kreis von Menschen, von denen man im Leben nur sehr wenige trifft. Über die zahlreichen Oldtimer-Events wie die Mille Miglia hat sich das entwickelt….
Wie empfinden Sie Rennsport, an erster Stelle die Formel 1, heute?
Es ist etwas langweilig geworden. Die Sicherheit steht heute so im Vordergrund, der Spaß und die Spannung haben darunter sehr gelitten. Es gibt kaum noch Rennmanöver, selbst die Boxenstopps haben nicht mehr die taktische Funktion wie früher. Die Fahrer halten weiten Abstand, da Berührungen Strafen nach sich ziehen – so fährt jeder seine Linie. Ich werde mir auch dieses Jahr wieder einige Rennen ansehen – aber spannend ist das leider nicht mehr.
Wie war das Ende Ihrer aktiven Karriere für Sie – wenn man fast jedes Wochenende Rennen gefahren ist, macht sich das fehlende Adrenalin dann bemerkbar?
Überhaupt nicht. Ich hatte das Gefühl, das ich nun mit meiner Rennkarriere fertig bin. Dementsprechend habe ich diese auch beendet und das nie bereut.
Was haben Sie früher während der Rennen für Uhren getragen?
Ich habe zum Rennen immer eine Uhr getragen. Die Zeit war schließlich wichtig, ohne Uhr hätte ich kaum fahren können. Allerdings kann ich mich nicht mehr erinnern, was ich damals getragen habe. Etwas besonderes wird es nicht gewesen sein….
Und heute?
Heute trage ich eine Chopard, die mir und meiner Rennsportkarriere gewidmet ist. Diese Uhr ist limitiert und wurde für mich entworfen. Ich bin froh, dass ich seit ich Karl-Friedrich kenne, keine Uhr mehr aussuchen muss. Ich mag die Modelle, die von Chopard kreiert werden.
In diesem Jahr fahren Sie wieder gemeinsam mit Karl-Friedrich die Mille Miglia. Steht das Auto schon fest?
Ja, wir werden gemeinsam wieder im Porsche 550 Spyder unterwegs sein. Letztes Jahr ist seine Frau mitgefahren, in diesem Jahr bin ich wieder dabei. Der Porsche ist ein wunderbares Auto – er ist leicht, hat eine fantastische Straßenlage, beschleunigt sehr gut und ist auch zuverlässig.
Die Mille Miglia steht bei Ihnen vor allem für…..?
An dieser Veranstaltung sind viele Dinge so besonders – die Menschen zum Beispiel. Egal, ob ein kleines Dorf, eine Stadt, oder auf freier Strecke: Die Route ist gesäumt von Enthusiasten. Die Stimmung ist fantastisch, und alleine das ist es schon wert. Aber auch die Fahrzeuge sind faszinierend, es sind Autos zu sehen, die sonst nur in Museen stehen. Das ist eine Mischung, die so wohl einmalig ist.
Was fahren Sie privat für ein Fahrzeug?
Ich fahre im Moment einen Audi A8 in der S-Version. Das Auto hat viel Leistung, ist aber vor allem komfortabel und ein wunderbarer Reisewagen. Das schätze ich sehr.
Haben Sie schon Strafzettel für Geschwindigkeitsübertretungen bekommen?
Sie werden es nicht glauben: Keinen einzigen. Ich liebe das entspannte Gleiten mit einem komfortablen Auto. Ich könnte schnell fahren, wenn ich das wollte – aber entspannender ist das angemessene Fahren!
Mein Dank für dieses Gespräch geht an Jacky Ickx, Karl-Friedrich Scheufele und insbesondere Annette Heuer von Chopard!
Jacky Ickx war der Held meiner Kindheit und meiner Jugend. Und er ist es immer noch 🙂